30. Juni 2003: 50 Jahre UNICEF Deutschland – Begeisterung um die Schülerband „Rur-Rock – Wir zusammen“ in Berlin

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Auf der Homepage von UNICEF wurde die Veranstaltung auf folgende Weise angekündigt:
30.06.2003  Geburtstagsveranstaltung von UNICEF Deutschland Anlässlich des 50. Geburtstages von UNICEF Deutschland werden 1.500 Gäste zu einer Festveranstaltung in das Haus der Kulturen der Welt nach Berlin geladen. Auf der Bühne wirken mit: Bundespräsident Johannes Rau, Frau Christina Rau, Bundesaußenminister Joschka Fischer, die deutschen UNICEF Botschafter Sabine Christiansen und Joachim Fuchsberger, die internationalen UNICEF Botschafter Roger Moore, Sir Peter Ustinov und Maxim Vengerov, die ehemalige Kindersoldation aus Uganda China Keitesi, der Pantomime David Shiner. Durch das Programm führt Steffen Seibert. Die Schauspieler Ulrich Mühe und Susanne Lothar werden Lyrik vortragen und die Kinderband “Rur-Rock – Wir zusammen” musizieren. Im Rahmen der Festveranstaltung werden außerdem die Kindergemälde zu “1000 Wünsche für die Kinder der Welt” präsentiert, die aus der UNICEF-Arbeitsgruppen-Malaktion im Mai d. J. entstanden sind und an der bundesweit mehr als 5000 Kinder im Alter zwischen 2 und 17 Jahren teilgenommen haben.

 

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Montag, 30. Juni 2003 – ein denkwürdiger Tag

UNICEF Deutschland wird 50 Jahre alt und feiert ihr Jubiläum in der Hauptstadt Berlin mit einer Gala im „Haus der Kulturen der Welt“, der früheren Kongresshalle. Viel Prominenz hatte sich angesagt, an der Spitze Bundespräsident Johannes Rau mit seiner Gattin Christina Rau als Schirmherrin von UNICEF, Sir Peter Ustinov und Sir Roger Moore, Sabine Christiansen und „Blacky“ Fuchsberger als UNICEF-Botschafter.

Ein denkwürdiger Tag aber auch für die Schülerband „Rur-Rock – Wir zusammen“, die vorwiegend aus Schüler/innen der Rurtal-Schule Oberbruch, Schule für Geistigbehinderte des Kreises Heinsberg, besteht und durch einige Schüler/innen der benachbarten Hauptschule Oberbruch ergänzt wird. Sie sollte mit Auftritten zu Beginn und zum Finale das Festprogramm der UNICEF-Gala umrahmen.

Um kurz nach 18.00 Uhr war es dann soweit. „Meine Damen und Herren, jetzt geht es los!“ erklang eine Kinderstimme aus dem „Off“. Und wie es losging! Mit „See You Later Alligator“ nahmen die „Rur-Rocker“ die Herausforderung der so vielen prominenten und illustren Gäste aus Politik, Film, Funk und Musik an und brachten die 1100 Zuhörer im Auditorium in wenigen Sekunden von „0 auf 100“. Sie spielten und sangen so gut wie nie! Großer Applaus belohnte den ersten Auftritt.

UNICEF-Botschafter Sir Peter Ustinov adelte in seinem wie immer humorvollen und hintersinnigen Beitrag die „Rur-Rocker“ als „fabelhaftes Orchester“. Die wiederum bedankten sich unmittelbar nach seinem Auftritt mit einer Hommage an den Weltbürger mit dem Song „Those Were The Days“ auf englisch und russisch und schafften dann auch noch mit ihrer originellen Überleitung zu „Superjeile Zick“ die Verbindung nach Köln, wo UNICEF Deutschland ja ihren Sitz hat.

Als „Rur-Rock – Wir zusammen“ dann zum Finale „We Are The World“ von Michael Jackson anstimmte und dazu einen großen Erdball im Publikum kreisen ließ, stellte sich eine wunderbare Stimmung unter den über 1100 Gästen ein. Stehende Ovationen und begeisterte Zurufe sorgte für bewegende Momente und waren der verdiente Lohn für die „Rur-Rocker“, die wieder einmal, und diesmal in einer ganz beson­deren Weise, mit ihrem musikalischen Können, ihrer unglaublichen Lebenslust und unbändigen Freude an der Musik begeistern konnten. Steffen Seibert, ZDF-Nachrichtensprecher, hatte Mühe mit seinem Appell an die Festgäste, UNICEF weiter zu unterstützen, die Gala zu beenden.

Auf der Bühne spielten sich inzwischen unglaubliche Szenen ab. So viele Menschen, prominente wie weniger prominente, wollten mit den „Rur-Rockern“ sprechen, sie umarmen, gratulieren oder einfach in ihrer Nähe sein. Rolf Zuckowski, Kinderliedautor und Sänger, fiel ihnen mit den Worten „Mit Euch mache ich ganz bestimmt etwas zusammen“ um den Hals, Oliver Bierhoff konnte sich nicht genug auslassen über die tolle Leistung der Band. Joey Kelly von der Kelly-Family versprach voller Bewunderung ein gemein­sames Konzert mit den „Rur-Rockern“. Auf einmal waren die Autogramme von den jungen Menschen aus dem Kreis Heinsberg gefragter als die von den Promis. „Könnt Ihr nicht auch zu uns kommen?“ und „Was kostet Ihr?“ waren die meistgestellten Fragen an diesem Abend.

Es dauerte eine dreiviertel Stunde, bis „Rur-Rock – Wir zusammen“ endlich die Bühne des Auditoriums verlassen konnte, um sich beim Empfang im Foyer einzufinden. Sie kamen nicht besonders weit. Sabine Christiansen vereinnahmte die „Rur-Rocker“ in einer besonders herzlichen Weise und ernannte sie zu den Stars des Abends. Weiter ging es mit Küssen und Umarmungen für die „Superstars“ u. a. von den Schauspielerinnen Renan Demirkan und Marie-Luise Marjan (Mutter Beimer), Boxer Axel Schulz und Komiker Didi Hallervorden. Und dann Nina Hagen. Ihr schrilles Outfit stand ganz im Kontrast zu ihrer wunderbaren der Art der Begegnung mit den Schüler/ innen der Rurtal-Schule und der Hauptschule Oberbruch. Etwas später: „Tschüss Ihr Süßen, ich muss gehen.“ „Nina, ein Lied!“ „Ich muss gehen!“ „Nina …!“ und schon stand Nina Hagen auf einer Treppe und sang. Nach einer Stunde sang und tanzte sie immer noch mitten unter den „Rur-Rockern“, die „a capella“ nochmals für eine großartige Stimmung während des Empfangs sorgten. Schauspieler Stefan Reck brachte immer wieder „Einfach Klasse! Einfach Klasse!“ hervor. Glücksgefühle pur bei den Schülerinnen und Schülern und ihren Betreuer/innen!

Ein unglaublicher Abend mit großartigen Emotionen ging für die „Rur-Rocker“ zu Ende, richtig schlafen konnte keiner mehr. Auf der Heimreise am nächsten Tag hatten die etwas müden und erschöpften, dafür aber überaus glücklichen Schüler/innen und Betreuer genügend Gesprächsstoff für eine kurzweilige Fahrt.Die Schülerband „Rur-Rock – Wir zusammen“ hat in den letzten Wochen mit ihren Auftritten in Pskow/ Russland, in Oberbruch mit den „Bläck Fööss“ und in Berlin tausende Menschen mit ihrer Botschaft „Wir gehören zusammen“ erreichen können. Im „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen“ setzten sie damit dicke und unüberhörbare Ausrufezeichen von Toleranz, Integration und Solidarität.