Die Benefiz-Gala mit John Cashmore am 13. Juni 1999

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Mit der  Benefizgala am 13. Juni 1999 begann die musikalische Zusammenarbeit der Rurtal-Schule mit der Hauptschule Oberbruch im Rahmen des Projektes “Rur-Rock”. Klaus Hurtz ist seitdem festes Mitglied und Gitarrist im Rur-Rock-Team. Mit seinen Russischkenntnissen hat er manches Mal geholfen, sprachliche Hürden in Russland zu nehmen.

John Cashmore war der erste bekannte Künstler, der sich auf eine Zusammenarbeit mit den Rur-Rockern einließ. Jahre später trafen wir ihn bei einer UNICEF-Gala wieder.

Copyright Foto Studio Lisse Heinsberg

Englandfahrt mit Rur-Rock vom 5. bis 10. Juni 2000

Auf dem Hintergrund des Comeniusprojektes zwischen der Elms Bank High School in Bury / England und der Abteilung SEGPA des College de la Villemarque in Quimperle / Frankreich fuhren  die LehrerInnen Walli Blum, Beate Theißen, Karl Wibbeke und Volkmar Gilleßen mit 12 SchülerInnen der Schülerband Rur-Rock nach England.

1. Tag:  Fahrt nach London-Greenwich

 

2. Tag:  London Millenium-Dome und Weiterreise nach Bury

 

3. Tag: Empfang in der Elms Bank High School – Sportaktivitäten – Kulturabend

 

4. Tag: Besuch bei Manchester United – Bowling – Disco – Abschied von den französischen SchülerInnen

 

5. Tag: Einkaufsbummel in Bury – Farewellparty – Abschiedsessen

 

6. Tag: Heimreise

 

 

Musikworkshop vom 20. bis 27. Mai 2001 in Pskow / Russland

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Das Tagebuch des Musikworkshops

verfasst durch Ina Bender

Sonntag, 20. Mai 2001

Endlich ist es soweit…

Nach monatelanger Vorbereitung reist die Rur-Rock-Band am Sonntag den 20.05.01 von Oberbruch aus nach Russland.

Viele Eltern, Verwandte und Freunde helfen, die großen Reisetaschen im Bus zu verstauen und winken zum Abschied, als die Gruppe um Punkt 9.30 Uhr das Schulgelände verlässt. Spätestens jetzt werden alle Schüler, Lehrer und Betreuer vom Reisefieber gepackt.

Auf dem Flughafen in Düsseldorf herrscht hektisches Treiben und daher vergeht einige Zeit, bis alle Koffer, Taschen, Kisten und Instrumente der Rur-Rock-Band am Schalter von Pulkovo Airlines aufgegeben sind.

  Nach einer Pass- und Flugscheinkontrolle werden wir mit Bussen über das Rollfeld zum Flugzeug gebracht. Die große, russische Maschine ist mit ca. 350 Personen voll besetzt, als wir mit etwa einer Stunde Verspätung in Düsseldorf abheben. Da einige Schüler zum ersten Mal fliegen, gibt es so viel Interessantes zu sehen, daß die 2 1/2 Stunden an Bord der Maschine sprichwörtlich „wie im Flug vergehen“.

Als wir in St. Petersburg landen, ist es leider kalt und regnerisch. Nach längerem Warten auf die Koffer, werden wir noch am Flughafen von Swetlana, einer Lehrerin des HPZ begrüßt. Auf dem Parkplatz spielt ein Trompeter die deutsche Nationalhymne. Um kurz vor 20 Uhr Ortszeit fahren wir mit dem Bus weiter, Richtung Pskow.

Auf der Fahrt bekommen Schüler und Lehrer einen ersten Eindruck von Russland. Erschöpft erreichen wir um kurz nach 2 Uhr Nachts unser Ziel; das Feriendorf der russischen Zentralbank in Kriwsk bei Pskow.

Swetlana, die stellvertretende Schulleiterin des HPZ, und Jelena, eine Lehrerin, empfangen uns herzlich. Alle sind froh, endlich am Ziel zu sein.

Schnell werden noch die Zimmer verteilt, danach fallen wir todmüde und erschöpft von der langen Reise in die Betten.

Montag, 21.05.01

Nach einer relativ kurzen Nacht treffen wir uns um 10 Uhr morgens zum ersten gemeinsamen Frühstück. Zu unserer großen Überraschung gibt es zunächst Brei, danach Fisch und Kartoffelpüree. Andere Länder, andere Sitten…

Endlich treffen wir auch die Schüler des HPZ und des Musikcolleges, die zusammen mit Rur-Rock musizieren werden.

  Nach dem Frühstück unternimmt die Gruppe einen Erkundungsspaziergang durch das riesige Gelände des Feriendorfes. Es gibt dort mehrere Schwimmbäder, verschiedene Sportplätze, Fitnessgeräte, einen Spielplatz, eine Sporthalle und Vieles mehr. Wir gehen bis zum Pskower See, der viel größer ist, als erwartet. Leider ist bei diesem Wetter an Baden nicht zu denken.

Bis zum Mittagessen bleibt noch etwas Freizeit, so kann jeder das Gelände und die verschiedenen Zimmer auf eigene Faust erkunden.

  Nach dem Mittagessen stellt Swetlana den Workshop vor: Montag Nachmittag: Probe; Dienstag: gemeinsame Probe, Mittwoch Vormittags: Besuch im HPZ, danach Stadtbesichtigung in Pskow, nach dem Mittagessen: Probe; Donnerstag: Generalprobe; Freitag: Konzert!          …das klingt nach harter Arbeit.

  Gegen 15 Uhr treffen sich alle im Gemeinschaftsraum zu einer Kennenlernrunde. Zu dem Lied „Hallo Freunde“, kommen nach und nach alle Teilnehmer des Musikworkshops in die Mitte des Stuhlkreises, um sich vorzustellen. Endlich haben sich alle kennengelernt und die Gruppe wächst zusammen.

Nach einer kurzen Pause und „Soundcheck“ steht der ersten Probe dann nichts mehr im Weg. Die Zusammenarbeit klappt auf Anhieb und die Band wird durch ein neues Instrument bereichert. Tamara, eine College-Studentin verfeinert den Klang durch ihr Akkordeon. Auch die Sänger und Schlagzeuger haben tat- und gesangskräftige Unterstützung bekommen. Die Rur-Rock-Band zählt jetzt 34 Workshop-Teilnehmer. Nach der gelungenen Probe werden später beim Essen Partypläne für den Abend geschmiedet.

Das große Foyer des Gemeinschaftshauses ist ein perfekter Discoraum mit großer Tanzfläche, Musikanlage und Lichteffekten.

Zu aktueller Chartmusik wird bis 21.30 Uhr ausgelassen gefeiert und getanzt. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende.

 

Dienstag, 22.05.01

Nach dem gemeinsamen Frühstück treffen sich alle zur Vormittagsprobe, dabei üben die Schlagzeuger besonders Rhythmen und Tonparameter.

Die Sänger „basteln“ in der Zwischenzeit an russischen Passagen, die in die englischen und deutschen Liedtexte eingefügt werden. Außerdem werden besonders die Solopassagen geübt. Die Zusammenarbeit macht Allen großen Spaß.

Auch nach der Mittagspause wird konzentriert geprobt und die Stimmung ist gegen Ende so gut, daß sich Kai, „der Mann von der Presse“, zu einem spontanen Schlagerkonzert hinreißen läßt. Musikalisch begleitet von den Lehrern und Pascha am Schlagzeug, gibt er Hits wie „17 Jahr, blondes Haar“ zum Besten. Die Schüler sind begeistert.

  Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit für einen Spaziergang zum See, wobei wir trotz des kalten Windes, die Sonne genießen.

  Später am Abend haben die Schüler der Hauptschule eine große Überraschung vorbereitet: Zu Techno-Musik und Discobeleuchtung führen Ina, Carina und Romina einen selbst einstudierten Tanz vor. Nach tosendem Applaus und einer Zugabe schwingen dann Alle ihre Tanzbeine.

 

Mittwoch, 23.05.01

Heute trifft sich die Gruppe schon eine Stunde früher zum Frühstück, denn ein Ausflug nach Pskow steht auf dem Programm.

  Um 10 Uhr holt uns ein Bus ab, der uns zunächst zum HPZ bringt. Dort angekommen, werden wir herzlich von allen Schülern, Lehrern und Betreuern des HPZ empfangen. Bei einer Besichtigung der Schule bekommen die deutschen Schüler einen Einblick in den russischen Schulalltag.

Danach bleibt noch Zeit für Gespräche mit neuen und „alten“ Bekannten.

Weiter geht es zum Pskower Kreml, dem Wahrzeichen der Stadt aus dem 13. Jahrhundert. Vor dem wunderschönen Zwiebelturm-Bau werden unzählige Fotos „geschossen“. Besonders faszinierend ist jedoch der Innenraum der Kirche. Im Gegensatz zu deutschen Kirchen befinden sich dort keine Sitzbänke oder Kanzeln, dafür aber meterhohe Wandbemalungen, Kerzen, Blumen und Räucherstäbchen.

Anschließend spazieren wir durch die alten Stadtmauern bis hinunter zum Fluss. Endlich haben wir auch etwas von der Stadt Pskow kennengelernt.

Die Probe fällt heute etwas kürzer aus, und da das Wetter besser geworden ist, sitzen viele Schüler noch draußen auf den Holzbänken vor den Häusern.

Für den Abend werden neben der sehr beliebten Disco auch noch einige Partys in verschiedenen Zimmern geplant.

Donnerstag, 24.05.01, Vatertag

Während des Frühstücks bekommen die Rur-Rocker Besuch aus Deutschland. Um das morgige Konzert mitzuerleben, sind Bernd Schleberger, Sabine Kraft und Heribert Kamps, der Schulleiter der Hauptschule, zusammen mit drei Abgeordneten des Kreises Heinsberg nach Pskow gereist.

Bernd Schleberger, Sabine Kraft und Heribert Kamps werden den ganzen Tag in Kriwsk verbringen, und auch bei der Generalprobe am Abend dabei sein.

Nach einer kurzen gemeinsamen Probe am Vormittag, hat die Band eine kleine Überraschung für alle Väter in der Gruppe vorbereitet. Nachdem mehrere Ständchen gesungen sind, bekommt jeder Vater als Geschenk eine kleine Flasche Wodka überreicht.

Am Nachmittag ist dann Freizeit, die besonders für sportliche Aktivitäten genutzt wird. Etwa 20 Schüler, Lehrer und Betreuer besuchen das tolle Hallenbad; eine andere Gruppe trifft sich zu Ballspielen in der Turnhalle.

Um 20 Uhr beginnt dann die Generalprobe, zu der auch andere Gäste des Feriendorfes gekommen sind.

Zunächst müssen noch kleinere tontechnische Probleme aus dem Weg geräumt werden, aber danach läuft alles „wie geschmiert“.

Schnell wird deutlich, daß sich die harte Probenarbeit der letzten Tage gelohnt hat. Die verschiedenen Musiker sind zu einer Band zusammengewachsen und harmonieren perfekt.

Besonders die russischen Lieder werden von den Zuschauern mit viel Applaus belohnt. So wird schon die Generalprobe zu einem kleinen Konzert.

 

Freitag, 25.05.01

Heute ist der große Tag…

Beim Frühstück bespricht Swetlana mit uns den Tagesablauf und das Programm des Konzerts.

Danach ist bis zum Mittagessen Freizeit, die viele zu einem weiteren Spaziergang zum See nutzen. Einige Lehrer fahren schon jetzt zur Philharmonie, um die Instrumente und die Technik vorzubereiten.

  Nach dem Mittagessen machen sich die Band-Mitglieder fertig für den Auftritt. Einige nutzen die Zeit auch, um sich noch etwas auszuruhen. Um 15 Uhr wird die Gruppe von zwei Schulbussen in Kriwsk abgeholt. Ein Missverständnis beim zählen der Schüler soll sich später als folgenschwer herausstellen…

Die Stimmung in den Bussen ist wie immer sehr gut, viele erzählen oder singen sich schon mal warm. Nach ca. 30 Minuten Busfahrt, kommt die Gruppe an der Philharmonie in Pskow an und wird wie vom Blitz getroffen, als sich herausstellt, das Jasmin in Kriwsk zurückgeblieben ist. Ein wirklich großer Schreck.

Nach kurzer Überlegung ruft Swetlana im Feriendorf an und organisiert einen Fahrdienst, der Jasmin zum Konzert bringt.

Unterdessen ist in der Halle der Soundcheck in vollem Gang. Die Philharmonie ist sehr groß und auf der Bühne ist genug Platz. Alle sind vom Klang der Musikanlage und der Instrumente begeistert. Auch das Lampenfieber steigt…

Um 17 Uhr trifft zu unserer großen Erleichterung auch Jasmin endlich ein. Sie ist wohl die Einzige, die in der Situation gelassen geblieben ist.

Die ersten Zuschauer versammeln sich im Foyer und in den Künstlergarderoben steigt die Vorfreude.

Als um 18 Uhr das Konzert beginnt, sind ca. 800 von 900 Plätzen des Saals besetzt. Swetlana betritt in einen wunderschönen grünen Abendkleid die Bühne. Sie ist die Moderatorin des Konzerts. Die Rur-Rock-Band hat zunächst noch Pause und kann den ersten Teil des Konzerts aus dem Zuschauerraum verfolgen.

Das Konzert beginnt mit Jazz-Klängen, danach spielen russische Rock- und Popgruppen. Unter ihnen sind auch die Studenten des Musikcolleges und der in Russland bekannte Sänger Jan Ossin. Nach der Pause hält zunächst der Bürgermeister der Stadt eine Rede. Er spricht von dem Konzert als ein „historisches Ereignis“. Auch die Schulleiter beider Schulen halten kurze Ansprachen. Der Erlös des Konzertes wird an die russischen Internate gespendet.

Nach der Pause stellen Beate und Swetlana zunächst die Schüler und Mitglieder von Rur-Rock namentlich vor. Als alle auf der Bühne sind, kann die Show beginnen.

Nach einer kurzen musikalischen Einführung durch die Schlagzeuger, beginnt das Programm mit „See you later, Aligator“. Die Zuschauer sind sofort von den rockigen Schlagzeug- und Gitarrenklängen, sowie dem Gesang von „Front-Mann“ Daniel und den anderen Sängern begeistert.

Das nächste Lied „Let it be“ ist zur Zeit in Russland sehr beliebt und wird häufig im Radio gespielt. Das Publikum erkennt es sofort und viele Zuschauer singen spontan den Refrain mit.

Bei dem Song „We are the world“ von Michael Jackson wird ein großer Erdball durch die Reihen des Publikums gereicht. Jeder möchte die Weltkugel anfassen und sie weitergeben. Nach dem Lied ruft das Publikum begeistert: „Ihr seid gut!; Ihr seid gut !“

Weiter geht es dann mit einem russischen Lied über Mädchen in Miniröcken. Auch hier singen viele Zuschauer den Text mit.

Etwas ganz Besonderes ist das Lied „Alice“, das ebenfalls zur Zeit ein großer Hit in Russland ist. Die Rur-Rock-Band singt es, zusammen mit Swetlanas Mann Vadim, mit einer englischen , einer deutschen und einer russischen Strophe. Im Zuschauerraum sind besonders die jungen Leute kaum noch auf ihren Stühlen zu halten.

Der krönende Abschluss des Konzerts ist die von Vadim komponierte Hymne des Musikworkshops. Alle mitwirkenden Künstler kommen noch einmal auf die Bühne und die Studentin Anja, Jan Ossin und Klaus Hurtz singen die Strophen in russisch und deutsch. Viele Band-Mitglieder und Zuschauer sind den Tränen nah.

Selbst nach einer Zugabe wollen der tosende Beifall und die „Ihr seid gut!“-Rufe kaum enden. Alle Künstler bekommen vom Publikum Blumen überreicht.

Das Konzert war ein voller Erfolg und überglücklich umarmen sich die Schüler, Lehrer, Betreuer, Freunde und Fans.

  Gegen 22.45 Uhr fahren ca. 30 glückliche Rockstars zurück nach Kriwsk. Natürlich wird mehrfach überprüft, ob keiner vergessen wurde.

Die Küche im Feriendorf hat extra für uns länger geöffnet, so daß wir um 23.30 noch ein warmes Abendessen bekommen.

Samstag, 26.05.01

Als wir dort ankommen, ist das gesamte Schulgelände mit bunten Fähnchen und Luftballons geschmückt. Überall sind Spielgeräte aufgebaut, Musik klingt durch die Räume und wir werden von Schülern, Lehrern, Eltern, Betreuern und Therapeuten begrüßt. Natürlich gibt es von allen Seiten noch viel Lob und Anerkennung für das gestrige Konzert.

Da es zu regnen beginnt, wird das Programm in das Foyer der Schule verlegt. Die Schüler und Lehrer haben eine lustige Modenschau vorbereitet, an der neben den russischen Schülern auch Martin von der Rurtal-Schule und Katharina von der Hauptschule teilnehmen. Die beiden Schulleiter treten ebenfalls, in Fahnen gehüllt, als „Dressmen“ auf. Außerdem wird ein kleines Theaterstück über Sterne aufgeführt.

Neben den Vorführungen gibt es noch verschiedene Spiele, Fantasie-Schminken, Live-Musik, Tanz und ein leckeres Büffet  treffen uns heute schon um 9 Uhr morgens zum letzten gemeinsamen, russischen Frühstück, denn das Schulfest im HPZ steht auf dem Programm.

Als Erinnerung an dieses besonders schöne Fest, wird ein Kastanienbaum auf dem Gelände des HPZ gepflanzt. Leider müssen wir uns schon jetzt von unseren russischen Freunden verabschieden.

Um 14 Uhr fahren wir noch einmal in die Pskower Innenstadt. In Kleingruppen haben wir dann Gelegenheit, Andenken oder Geschenke zu kaufen. Einige nutzen die Zeit auch, um Fotos von Sehenswürdigkeiten zu machen, oder über den Markt zu schlendern.

Nach dem letzten Abendessen bedankt sich die Gruppe mit kleinen Geschenken bei dem sehr netten Personal des Feriendorfes.

Anschließend werden die Koffer gepackt und bis zu unserer Abreise um 3 Uhr nachts, ruhen sich die Schüler noch etwas aus.

 

Sonntag, 27.05.01

Mitten in der Nacht werden wieder alle Taschen, Koffer, Kisten und Instrumente in den Reisebus geladen, der uns zum Flughafen bringt. Um 3 Uhr verlassen wir Kriwsk. In Pskow verabschieden sich dann auch Swetlana, Pascha und Jelena von uns. Die Woche verging für die meisten Teilnehmer viel zu schnell, und daher kann man es kaum fassen, daß die so lange geplante Reise schon wieder zu Ende geht.

  Die Busfahrt zum Flughafen verläuft sehr ruhig, da fast alle schlafen. Gegen 8.30 Uhr erreichen wir den Flughafen in St. Petersburg. Ziemlich müde übersteht die Gruppe die Wartezeit auf dem Flughafen. Die Zoll- und Passkontrollen verlaufen problemlos und um 11.45 Uhr hebt unser Flugzeug mit dem Ziel Düsseldorf ab.

In Düsseldorf werden, kurz nach der Landung, Eltern, Familie und Freunde angerufen. Als wir dann um 15.30 Uhr endlich in Oberbruch ankommen werden wir natürlich schon freudig erwartet.

Eine erlebnisreiche Woche geht damit zu Ende und zu Hause haben alle Teilnehmer sehr viel zu erzählen.

 

„Hymne Wir zusammen “

Ich lebe in Russland,

Du lebst in Deutschland,

und ein andrer auf einer Insel weit von hier.

Ich mal‘ mit Farben,

und Du tanzt beschwingt im Kreis,

und wir sprechen verschied‘ne Sprachen

und verstehn uns nicht so leicht.

Refrain

Jedoch wenn wir dieselben Sterne sehen,

und wenn wir dieselben Lieder hören,

bringt der Wind uns auf seinen Flügeln

von jedem Ort der Welt –

Worte der Liebe.

 

 

Konzertabend mit “rejoiSing” am 21. Juni 2002 in der Festhalle Oberbruch

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Eine Woche vor dem Konzert mit “rejoiSing” fand in der Festhalle  eine Probe statt, bei der es darum ging, sich kennen zu lernen und die gemeinsamen Lieder “Amen”, ” Rock my soul” und “Heal the world” zu üben.

Das Konzert war ein voller Erfolg. Daniel Stolz präsentierte sowohl bei “Rur-Rock” als auch bei “rejoiSing” seine Gesangsqualitäten.

Theaterfestival Pusteblume in Köln am 3. Juli 2002

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Am frühen Morgen des 3. Juli 2002 ging es mit einem Reisebus nach Köln. Gegen 10.30 Uhr erreichten wir das Gelände der Heilpädagogischen Fakultät der Universität Köln. Dort konnten wir noch den zweiten Teil der Vormittagsveranstaltung miterleben.

 Nach der Vorstellung nahmen wir das Mittagessen im Erfrischungsraum der Universität ein. Da es das Wetter nicht so gut mit uns meinte, waren wir froh, einer Studentengruppe beim Rollstuhlbasketball zuschauen zu dürfen.

Gegen 17.00 Uhr konnten wir endlich den Soundcheck im Zirkuszelt durchführen und uns an die Atmosphäre auf der Bühne gewöhnen. Bis zum Beginn der Abendvorstellung konnten wir uns noch in den verschiedenen Ständen des Theaterfestivals stärken und vergnügen. Einige Rur-Rocker nutzten die Gelegenheit, sich in einem Ruhezelt zu entspannen oder ihre Gesichter schminken zu lassen.

Mit einer gelungenen Moderation des Festivalleiters Werner Reuter begann nach der  Pause  der Auftritt von Rur-Rock. Mit unserem “Rock’n Roll Medley” und den Stücken “Alice”, “We Will Rock You”, “We Are The World” und “Those Were The Days” begeisterten wir das Publikum. Besonders gut kam es an, dass wir am Ende von “Those Were The Days” den Refrain des Karnevalhits “Superjeilezick” spielten.

Weltkindertag in Köln am 22. September 2002

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Auf das große Ereignis der Preisverleihung des Kinderrechtepreises wurde bereits in der Sendung LebensArt am 13. September 2002 in WDR 5 und in der Lokalzeit Aachen am 21. September 2002 hingewiesen.
Entsprechend groß war natürlich die Aufregung, als am Wahlsonntag bereits um 9.00 Uhr die beiden Schulbusse mit der eigens für den Auftritt gebildeten Combo von Rur-Rock und den Musikinstrumenten nach Köln startete. Der Reisebus mit den übrigen Rur-Rockern und Begleitern folgte etwa eine Stunde später.
Der Empfang In Köln war sehr nett. Birgit Fesenfeld, Petra Brandl, Alexandra Melster, Tobias Gehle und die Moderatoren der Sendung Lilipuz Insa Backe und Wolfgang Schmitz begrüßten uns herzlich nach unserer Ankunft an der WDR-Bühne. Gegen 11.00 Uhr wurde unser Soundcheck durchgeführt.

Danach wurden die Bands Rumpelstil und die a capella Gruppe Wise Guys von den Technikern des WDR eingepegelt.
Die Zeit bis zu unserem ersten Auftritt überbrückten wir im Cateringbereich oder wir beobachteten das Vorprogramm der Sendung Lilipuz. Besondere Freude bereitete den Rur-Rockern die Begegnung mit Dirk Bach, der eifrig für die Kinderrechte trommelte.

Gegen 13.00 Uhr folgte der erste Auftritt von Rur-Rock. Mit dem Rock’n Roll Medley “See you later aligator” heizte die Rur-Rock-Combo das Publikum mächtig ein.

Im weiteren Verlauf folgten dann die Wise Guys, Rumpelstil und die Unsinkbaren Drei. Die Ehrung der Preisträger des WDR-Preises für die Rechte des Kindes nahm Karin Clement vor.

Nachdem Schulleiter Bernd Schleberger den Preis entgegen genommen hatte, interviewte Insa Backe einige Rur-Rocker.

Danach folgte der zweite Auftritt mit dem Lied “Those were the days”, das in englischer und russischer Sprache gesungen wurde. Besonders gut kam beim Publikum der Schluss mit dem Bringsklassiker “Superjeilezick” an.

Gegen 17.30 Uhr verließen schließlich alle glücklich und zufrieden Köln.

Friedensprojekt 2003  “Spuren legen” 

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Das Wunder von Pskow – zum zweiten Mal

Freitag, 23.05.03  
Etwas aufgeregte Spannung bei Schüler/innen und Betreuer/innen, als sie am Freitagmorgen den Bus zum Frankfurter Flughafen bestiegen. Wird alles so klappen, wie es geplant war? Werden wir zeitig genug am Flughafen sein? Machen wir dort alles mit dem vielen Gepäck richtig? Machen Passkontrolle und Zoll in St. Petersburg kein Theater? Vergessen war der Stress der Vorbereitung, der Ärger mit sturen russischen Bürokraten, jetzt hieß es nach vorne schauen.

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In St. Petersburg die erste kleine Überraschung: Als wir dort kurz vor 20.00 Uhr Ortszeit ankamen, war bald Feierabend für alle Beamten, es ging alles ruck-zuck, sie hatten wohl keine Lust mehr. Der Reisebus aus Pskow wartete schon, gegen 1.00 Uhr Ankunft im Hotel Rischskaja (Hotel Riga) in Pskow. Gute Geister aus dem HPZ hatten die Zimmer liebevoll mit Getränken, Süßigkeiten und Obst bestückt, auf jeder Tür prangte „Herzlich willkommen“. Die erste Etappe war geschafft.

Samstag, 24.05.03
Swetlana Andrejewa, Stellvertretende Schulleiterin des HPZ und russische Projektleiterin, hatte (wie konnte es auch anders sein) alles perfekt organisiert und das unter viel schwierigeren Bedingungen als in Deutschland. Später waren auch die Schüler/innen des HPZ und des College da und nachdem die Technik in Ordnung gebracht wurde, gab es schon die ersten Proben im Konferenzsaal des Hotels. Ungewohnte Klänge waren gut vernehmlich in der Lobby des Hotels zu hören. Musikschüler der Jugendbläserschule Pskow, die am nächsten Tag gemeinsam mit „MbI BMECTE“ spielen sollten, kamen zur Begrüßung. „Wir freuen uns, mit so berühmten Künstlern zusammen spielen zu dürfen.“ sagte ein sympathischer junge Mann dieser Schule. Ein ehrliches Kompliment!

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Sonntag, 25.05.03
Wieder ein wunderbarer, wolkenloser Tag. Die besten Voraussetzungen für den ersten großen Auftritt, das Platzkonzert gemeinsam mit dem Jugendblasorchester der Stadt Pskow am Puschkin-Denkmal. Puschkin hat viele Jahre im Pskower Gebiet gelebt und dort berühmte Werke geschaffen. Er wird in Russland sehr verehrt, aber in Pskow ganz besonders, wovon die vielen frischen Blumen, die am Denkmal Sommer wie Winter abgelegt werden, zeugen.

Ein historischer Platz der Kultur! Es kam, wie wir es uns insgeheim erhofft hat­ten. Der Platz füllte sich mehr und mehr und die Menschen tanzten zur Musik. Am Ende waren es mehrere Hundert! Eine wunderbare Stimmung an diesem schönen Platz! Die erste Kraftprobe war gelungen, die 1. Spur gelegt, was sollte uns jetzt noch passieren?

Montag, 26. Mai 2003
Der erste Stadtbummel zeigte uns Pskow von seinen schönen Seiten. Selbst­verständlich wurde wieder bei den Proben hart gearbeitet, manche Stücke „saßen“ noch nicht so gut.

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Im Hintergrund der Kreml

Dienstag, 27. Mai 2003
Ein Tag mit gemischten Gefühlen. Der Auftritt im Internat (Heim) für Kinder mit geistigen Behinderungen in Bobrowski stand an. Was erwartet uns dort, dürfen alle Kinder des Heimes beim Auftritt dabei sein, wie sind die Zustände dort. Bange Fragen.
Nach 1 ½-stündiger Fahrt über holprige Wege ins Niemandsland an der Grenze zu Estland dann doch ein freundliches Bild. „Herzlich willkommen” stand auf der Hauswand und „MbI BMECTE“ (Wir gehören zusammen). Stuhlreihen waren auf dem Platz vor dem Heim aufgebaut, Bettchen für die schwerstbehinderten Kinder aufgestellt. Hinter den Scheiben drückten sich die Kinder die Nasen platt. Und dann kamen sie aus dem Haus gestürmt, einige wurden von ihren Betreuerinnen getragen. Schnell hatte die Band eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen, es wurde mitgeklatscht und gestampft. Ein kleiner, blasser Junge in einem Bettchen, zuerst apathisch, fing auf einmal an, sein Händchen im Rhythmus der Musik zu drehen und schien ganz ungläubig über das, was geschah . Die Schüler/innen der Band luden einige zum Mitmachen mit Rhythmusinstrumenten ein, Geschenke wurden verteilt.

Beim kleinen Waldspaziergang trug Sabrina aus der Rurtal-Schule ein kleines Mädchen über eine große Pfütze. Rührende Szenen…. Ein unglaublich bewegender aber auch nachdenklicher Tag für alle ging zu Ende. Die nächsten Spuren waren tief eingegraben.

Mittwoch, 28.05.03
Das nächste Großereignis zum 10-jährigen Jubiläum des HPZ stand an. Das Russische Bildungsministerium eröffnete einen großen Kongress zur Förderung und Integration von Kindern und Jugendlichen mit geistigen Behinderungen. Das Zustandekommen dieser bildungs- und gesellschaftspolitisch so enorm wichtigen Veranstaltung ist vor allen Dingen der jahrelangen konsequenten in­haltlichen und pädagogischen Arbeit der Rurtal-Schule in Pskow zu verdanken.

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Die Band „MbI BMECTE“ durfte zum Auftakt zwei Stücke aus ihrem Repertoire spielen, es gab freundlichen Beifall von den „wichtigen“ Damen und Herren. Es sollte später aber anders kommen. Schulleiter Bernd Schleberger, einer der Hauptredner am Eröffnungstag bekam einen „dicken Hals“, als eine bekannte Professorin aus St. Petersburg über unsere behinderten Menschen als „Kinderkategorie” oder „Menschenkategorie“ sprach. Hier werden Menschen auf ihre Defizite hin reduziert.  Am frühen Abend waren Veteranen der Stadt Pskow zu Gast bei „MbI BMECTE“. Im Kulturzentrum der Stadt spielte zunächst die Militärkapelle der Stadt Pskow auf. Und welche Überraschung: sie überzeugten mit virtuoser, moderner und einfallsreicher Musik, es war Musikgenuss vom Feinsten! Endlich auch etwas für uns.

Die deutsch-russische Schülerband rührte die alten Leute, vorwiegend Frauen, darunter auch viele, deren Männer im Krieg gegen Deutschland gefallen sind, zu Tränen. Versöhnung und Begegnung wurden in besonderer Weise lebendig. Selten haben wir ein so bewegendes „Danke“ und „Dankeschön“ (auf deutsch!) gehört.  Im Hotel zurück dann großes „Hallo“. Die kleine Delegation von Rurtal-Schule und Hauptschule Oberbruch war nun auch eingetroffen und wollte die folgenden Höhepunkte miterleben.

Donnerstag, 29.05.03
Die nächsten Auftritte. Zunächst ging es zum Frühförderzentrum für Kinder mit geistigen Behinderungen im Vorschulalter, das gerade seine Arbeit aufgenommen hat und gemeinsam von Rurtal-Schule und HPZ aufgebaut wird. Durch die mit dem Projekt „Spuren legen …“ gleichzeitig laufende Benefizaktion für behinderte Kinder in Pskow konnte „MbI BMECTE“ dem Frühförderzentrum einen appetitlichen Wickel- und Pflegeraum schenken.

In einer kleinen aber stimmungsvollen Feier überreichten Schüler/innen der Rurtal-Schule und des HPZ der Leiterin, Frau Jelena Satina, symbolisch den Schlüssel zu diesem Raum und zur großen Überraschung ein Bällchenbad für die Kinder.
Weiter ging es zum College für Kultur und Kunst zum Begegnungsfest. Was für schöne Stunden! Die Schüler/innen des College empfingen unsere Musiker am Eingang in Folklore-Kostümen im Spalier, klatschten Beifall, einige kannten sich ja schon von vor zwei Jahren. Im Theatersaal dann zunächst der Auftritt von „MbI BMECTE“. Die Schüler/innen des College sangen und tanzten mit, schafften eine tolle Atmosphäre. Anschließend führten sie ihre Tänze und Gesänge für unsere Schüler auf. Ein wunderbares Fest der Völkerverständigung und Begegnung! „Kommt bald wieder“ hieß es beim Abschied.

Schulpflegschaftsvorsitzender Willi Gehrmann hielt indessen im Kongress des Bildungsministeriums einen Vortrag über die Situation eines Vaters eines behinderten Kindes.
Am späten Abend konnten wird dann bekannte Gesichter aus der Evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg begrüßen, die zum großen Konzert und natürlich zum Jubiläum „ihres“ HPZ mit dem Bus angereist waren.

Freitag, 30. Mai 2003
Der Tag des großen Auftritts, Spannung und Nervosität steigen, aber alle verhalten sich großartig und diszipliniert. Schulleiter Bernd Schleberger treibt sich in der Abschlussrunde des Kongresses herum, ihn beschäftigt jedoch nur eine Frage: „Woher bekomme ich 40 rote Rosen für die Band?“ Nicht so einfach in einer russischen Provinzstadt.  Irgendwann entdecken wir auch Landrat Karl Gruber und Sparkassendirektor Dr. Richard Nouvertnè, die aus St. Petersburg angereist waren und Konzert und Jubiläum des HPZ miterleben wollten.
Kurz vor 19.00 Uhr die erste Erleichterung: der Konzertsaal mit über 900 Plätzen war prall gefüllt. Es konnte losgehen. Pskower Musiker gestalteten in 3 Teilen das „Vorprogramm“, Pause und dann

 „MbI BMECTE – Wir zusammen“  

Anders als vor zwei Jahren war die Atmosphäre schon von Anfang an großartig. „Unsere“ Schüler/innen aus dem College waren alle gekommen und machten für „ihre“ Musiker eine prächtige Stimmung. Die deutsch-russische Schülerband präsentierte sich als geschlossene Einheit und bot mit ihrem Programm beste Unterhaltung mit musikalischer Qualität. Was sie aber besonders auszeichnet: Ihr Charme, ihre Lebensfreude und ihre Solidarität untereinander.  Als Daniel Stolz, den wir für das Projekt „ausgeliehen“ hatten, seine wunderbare Interpretation des Beatles-Songs „Let It Be“ vortrug, brachen beim Publikum endgültig alle Dämme. Stehende Ovationen und Bravo-Rufe brachen über ihm und die Band herein. Beate Theißen und Swetlana Andrejewa, die beiden charmanten Moderatorinnen hatten Mühe, das Publikum zu beruhigen. Fortan verfolgten 900 Zuhörer die nächsten Songs nur noch tanzend und im Stehen. Ein tolle Party mit Gästen aus Deutschland, Belgien, Holland, Schweden und USA. Die würdigen Herrschaften aus dem Kongress legten jegliche Zurückhaltung ab und staunten nur noch über diese „Menschenkategorie“.

Mit dem vorletzten Stück „Those Were The Days“, ein stimmungsvolles russi­sches Zigeunerlied, auf englisch, russisch und auf „kölsch“ mit der Überleitung zu „Superjeile Zick“ von Brings, tobte der Saal. Einfach großartig!

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Dann als Finale die „Hymne“ der Band, das Friedenslied „MbI BMECTE“ auf russisch und deutsch, ein wunderschönes stimmungsvolles Lied, komponiert von Vadim Andrejew, dem Ehemann von Swetlana Andrejewa. Die roten Rosen waren auch auf der Bühne bei den Musikern angekommen, ein wunderbares Bild! Hunderte Menschen fassten sich an den Händen und schwangen und sangen unter Tränen im Rhythmus des Liedes mit.

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„Spuren legen … für Frieden, Toleranz und Integration“ – lebendiger konnte diese Botschaft nicht sein.  Eine kleine Zugabe, dann war Schluss. Schluss? Wildfremde Menschen kamen auf die Bühne und küssten uns, weinten dabei. Was für große Emotionen!

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Ein Tontechniker: „Das war das Beste, was wir seit zwei Jahren hier erlebt haben!” Vor exakt zwei Jahren hatten wir unseren Auftritt … Und: „Was macht ihr eigentlich jedes Mal mit unserem Publikum, dass sie so begeistert mitmachen?“Am Abend wurde schließlich ein großer Auftritt gefeiert.

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Samstag, 31. Mai 2003
10 Jahre HPZ, 10 Jahre, an denen die Rurtal-Schule so intensiv beteiligt war. Unser Partner hatte ein wirklich schönes Fest vorbereitet und präsentiert mit vielen Vorführungen und Aktionen (manche Idee schien uns auch aus der Rurtal-Schule bekannt). Endlich hatten wir selber Ruhe, uns auf uns selbst zu besinnen und etwas zu konsumieren. Der Tag im HPZ mit vielen Gästen verlief in einer ungewöhnlich friedlichen Atmosphäre. Danke HPZ!

Sonntag, 1. Juni 2003
Dieser Tag bescherte uns die große Politik, die sich am selben Wochenende in St. Petersburg selbst feierte und dabei die Menschen, auf die es eigentlich ankommt, aussperrte. Wir durften am 1. Juni nicht wie geplant ausreisen. Swetlana Andrejewa hatte sich natürlich etwas einfallen lassen und eine Landpartie am Pskower See organisiert. Ein Ferien- und Erholungstag für uns alle.
Gegen Mitternacht dann die Abfahrt nach St. Petersburg, weil die russische Airline „Pulkovo“ ganz früh am Morgen nach Düsseldorf flog. Oberbürgermeister Michail Choronin kam eigens zur Verabschiedung mit einem großen Danke­schön. Auf Wiedersehen! Doswidanja!

Montag, 2. Juni 2003
Alles klappt wie am Schnürchen, in Düsseldorf werden wir schon mit einem großen Reisebus erwartet. Und was für eine Überraschung als wir in den Hof der Rurtal-Schule einbogen! Alle Schüler der Rurtal-Schule und Schüler der oberen Jahrgänge der Hauptschule bereiteten einen großen Empfang, sogar ein roter Teppich war ausgerollt, der Song „We have a dream“ schallte uns entgegen. Wunderbar! Und schon wieder diese Freudentränen.

Wiederholen sich Wunder? Es ist wohl so. Und irgendjemand dort oben hat seine schützende Hand über „seine“ so großartige Truppe gehalten. Wir reden nicht wie Politiker über Frieden und Versöhnung und sperren dabei die Menschen aus, sondern wir praktizieren sie unverbraucht und im besten Sinne „unschuldig“. In Pskow haben wir mit unserer Botschaft die Herzen von tausenden (!) Menschen erreicht. „Spuren legen … für Frieden, Toleranz und Integration“ war und ist ein großes Geschenk für alle.  Bald danach kam eine kleine Delegation aus Pskow mit 2 Schüler/innen, die am Projekt teilgenommen hatten. Sie haben „Rur-Rock – Wir zusammen“ beim Konzert mit den „Bläck Fööss“ am 19. Juni verstärkt! Nebenbei und doch ganz wichtig:
Die Benefizaktion des Projektes brachte bisher
8.500,00 € für das Frühförderzentrum 4.000,00 € für die beiden Heime für geistigbehinderte Kinder im Pskower Gebiet.

Benefizkonzert mit den Bläck Fööss am 19. Juni 2003

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n der Festhalle Oberbruch konnten wir ungefähr 800 Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßen. Als Eisbrecher eröffnete “Rur-Rock – Wir zusammen” mit dem schon traditionellen Rock and Roll´ Medley das Konzert. Das Publikum war sofort Feuer und Flamme. Stücke wie “Rocking All Over the World”, “Obladi Oblada”, “Country Roads” oder “Hey Baby” verfehlten ihre Wirkung nicht. Das Publikum sang mit und spornte so die verschiedenen Solosängerinnen und Solosänger mit der ganzen Band zu Höchstleistungen an.

Bei dem russischen Lied “Pavarot” (Die Kurve) und der Hymne des Workshops aus dem Jahr 2002 waren sogar russische Sängerinnen mit von der Partie, die auch beim diesjährigen Projekt “Spuren legen” in Russland mit zur Band gehörten.
Das Lied “Those Were The Days” mit den englischen und russischen Strophen beendete den Auftritt von “Rur-Rock – Wir zusammen”. Der abgewandelte Refrain “Superjeilezick” bildete den passenden Übergang zum Auftritt der “Bläck Fööss”.
Die erst 33 Jahre jungen “Bläck Fööss” präsentierten traditionelle Lieder wie “Kaffeebud”, “Dat Wasser vun Kölle”, “Männer”, “Elvis lääv” oder “Leev Linda Lou”. Diese ergänzten sie mit Liedern ihrer neuen CD, wie zum Beispiel “Einer hät immer die Aaschkaat”, “Wenn mir Kölsche singe” und “Leever Jott jev uns Zick”.
Miriam Hennen, eine Sängerin von Rur-Rock, war so von der Musik der Fööss angetan, dass sie spontan auf die Bühne ging. Dort tanzte sie und begleitete den Sänger Peter Schütten bei einigen Liedern.
Das Finale des Konzertes betraten alle Rur-Rocker die Bühne. Gemeinsam sangen alle “Mer losse d’r Dom en Kölle” und passend zum Motto des Konzerts “Zesammeston”.Mit Rosen, einer Flasche Wodka und einem T-Shirt von Rur-Rock bedankte sich die Rur-Rocker im Namen der Rurtal-Schule bei den Fööss für ihren Auftritt in Oberbruch. Natürlich wurden die Fööss auch als Ehrenmitglieder in die Band “Rur-Rock – Wir zusammen” aufgenommen.
Wir freuen uns schon auf das nächste Konzert vor einem so tollen Publikum!

Fotos: Jürgen Laaser (2) u. Joachim Peters (1)

Viele Bilder sind auch auf der Homepage der Bläck Fööss zu sehen.

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30. Juni 2003: 50 Jahre UNICEF Deutschland – Begeisterung um die Schülerband „Rur-Rock – Wir zusammen“ in Berlin

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Auf der Homepage von UNICEF wurde die Veranstaltung auf folgende Weise angekündigt:
30.06.2003  Geburtstagsveranstaltung von UNICEF Deutschland Anlässlich des 50. Geburtstages von UNICEF Deutschland werden 1.500 Gäste zu einer Festveranstaltung in das Haus der Kulturen der Welt nach Berlin geladen. Auf der Bühne wirken mit: Bundespräsident Johannes Rau, Frau Christina Rau, Bundesaußenminister Joschka Fischer, die deutschen UNICEF Botschafter Sabine Christiansen und Joachim Fuchsberger, die internationalen UNICEF Botschafter Roger Moore, Sir Peter Ustinov und Maxim Vengerov, die ehemalige Kindersoldation aus Uganda China Keitesi, der Pantomime David Shiner. Durch das Programm führt Steffen Seibert. Die Schauspieler Ulrich Mühe und Susanne Lothar werden Lyrik vortragen und die Kinderband “Rur-Rock – Wir zusammen” musizieren. Im Rahmen der Festveranstaltung werden außerdem die Kindergemälde zu “1000 Wünsche für die Kinder der Welt” präsentiert, die aus der UNICEF-Arbeitsgruppen-Malaktion im Mai d. J. entstanden sind und an der bundesweit mehr als 5000 Kinder im Alter zwischen 2 und 17 Jahren teilgenommen haben.

 

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Montag, 30. Juni 2003 – ein denkwürdiger Tag

UNICEF Deutschland wird 50 Jahre alt und feiert ihr Jubiläum in der Hauptstadt Berlin mit einer Gala im „Haus der Kulturen der Welt“, der früheren Kongresshalle. Viel Prominenz hatte sich angesagt, an der Spitze Bundespräsident Johannes Rau mit seiner Gattin Christina Rau als Schirmherrin von UNICEF, Sir Peter Ustinov und Sir Roger Moore, Sabine Christiansen und „Blacky“ Fuchsberger als UNICEF-Botschafter.

Ein denkwürdiger Tag aber auch für die Schülerband „Rur-Rock – Wir zusammen“, die vorwiegend aus Schüler/innen der Rurtal-Schule Oberbruch, Schule für Geistigbehinderte des Kreises Heinsberg, besteht und durch einige Schüler/innen der benachbarten Hauptschule Oberbruch ergänzt wird. Sie sollte mit Auftritten zu Beginn und zum Finale das Festprogramm der UNICEF-Gala umrahmen.

Um kurz nach 18.00 Uhr war es dann soweit. „Meine Damen und Herren, jetzt geht es los!“ erklang eine Kinderstimme aus dem „Off“. Und wie es losging! Mit „See You Later Alligator“ nahmen die „Rur-Rocker“ die Herausforderung der so vielen prominenten und illustren Gäste aus Politik, Film, Funk und Musik an und brachten die 1100 Zuhörer im Auditorium in wenigen Sekunden von „0 auf 100“. Sie spielten und sangen so gut wie nie! Großer Applaus belohnte den ersten Auftritt.

UNICEF-Botschafter Sir Peter Ustinov adelte in seinem wie immer humorvollen und hintersinnigen Beitrag die „Rur-Rocker“ als „fabelhaftes Orchester“. Die wiederum bedankten sich unmittelbar nach seinem Auftritt mit einer Hommage an den Weltbürger mit dem Song „Those Were The Days“ auf englisch und russisch und schafften dann auch noch mit ihrer originellen Überleitung zu „Superjeile Zick“ die Verbindung nach Köln, wo UNICEF Deutschland ja ihren Sitz hat.

Als „Rur-Rock – Wir zusammen“ dann zum Finale „We Are The World“ von Michael Jackson anstimmte und dazu einen großen Erdball im Publikum kreisen ließ, stellte sich eine wunderbare Stimmung unter den über 1100 Gästen ein. Stehende Ovationen und begeisterte Zurufe sorgte für bewegende Momente und waren der verdiente Lohn für die „Rur-Rocker“, die wieder einmal, und diesmal in einer ganz beson­deren Weise, mit ihrem musikalischen Können, ihrer unglaublichen Lebenslust und unbändigen Freude an der Musik begeistern konnten. Steffen Seibert, ZDF-Nachrichtensprecher, hatte Mühe mit seinem Appell an die Festgäste, UNICEF weiter zu unterstützen, die Gala zu beenden.

Auf der Bühne spielten sich inzwischen unglaubliche Szenen ab. So viele Menschen, prominente wie weniger prominente, wollten mit den „Rur-Rockern“ sprechen, sie umarmen, gratulieren oder einfach in ihrer Nähe sein. Rolf Zuckowski, Kinderliedautor und Sänger, fiel ihnen mit den Worten „Mit Euch mache ich ganz bestimmt etwas zusammen“ um den Hals, Oliver Bierhoff konnte sich nicht genug auslassen über die tolle Leistung der Band. Joey Kelly von der Kelly-Family versprach voller Bewunderung ein gemein­sames Konzert mit den „Rur-Rockern“. Auf einmal waren die Autogramme von den jungen Menschen aus dem Kreis Heinsberg gefragter als die von den Promis. „Könnt Ihr nicht auch zu uns kommen?“ und „Was kostet Ihr?“ waren die meistgestellten Fragen an diesem Abend.

Es dauerte eine dreiviertel Stunde, bis „Rur-Rock – Wir zusammen“ endlich die Bühne des Auditoriums verlassen konnte, um sich beim Empfang im Foyer einzufinden. Sie kamen nicht besonders weit. Sabine Christiansen vereinnahmte die „Rur-Rocker“ in einer besonders herzlichen Weise und ernannte sie zu den Stars des Abends. Weiter ging es mit Küssen und Umarmungen für die „Superstars“ u. a. von den Schauspielerinnen Renan Demirkan und Marie-Luise Marjan (Mutter Beimer), Boxer Axel Schulz und Komiker Didi Hallervorden. Und dann Nina Hagen. Ihr schrilles Outfit stand ganz im Kontrast zu ihrer wunderbaren der Art der Begegnung mit den Schüler/ innen der Rurtal-Schule und der Hauptschule Oberbruch. Etwas später: „Tschüss Ihr Süßen, ich muss gehen.“ „Nina, ein Lied!“ „Ich muss gehen!“ „Nina …!“ und schon stand Nina Hagen auf einer Treppe und sang. Nach einer Stunde sang und tanzte sie immer noch mitten unter den „Rur-Rockern“, die „a capella“ nochmals für eine großartige Stimmung während des Empfangs sorgten. Schauspieler Stefan Reck brachte immer wieder „Einfach Klasse! Einfach Klasse!“ hervor. Glücksgefühle pur bei den Schülerinnen und Schülern und ihren Betreuer/innen!

Ein unglaublicher Abend mit großartigen Emotionen ging für die „Rur-Rocker“ zu Ende, richtig schlafen konnte keiner mehr. Auf der Heimreise am nächsten Tag hatten die etwas müden und erschöpften, dafür aber überaus glücklichen Schüler/innen und Betreuer genügend Gesprächsstoff für eine kurzweilige Fahrt.Die Schülerband „Rur-Rock – Wir zusammen“ hat in den letzten Wochen mit ihren Auftritten in Pskow/ Russland, in Oberbruch mit den „Bläck Fööss“ und in Berlin tausende Menschen mit ihrer Botschaft „Wir gehören zusammen“ erreichen können. Im „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen“ setzten sie damit dicke und unüberhörbare Ausrufezeichen von Toleranz, Integration und Solidarität.

Auszeichnung “Jugend hilft” am 27. Juni 2003 in Berlin

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Die Kinderhilfsorganisation “Children for a better World e.V.” hat 1999 den Förderpreis “Jugend hilft!” ins Leben gerufen, damit sich immer mehr Kinder und Jugendliche für eine kinder- und umweltfreundliche Zukunft einsetzen und engagiert Notsituationen überwinden.
“Rur-Rock – Wir zusammen” war mit dem Projekt “Wir zusammen – für Frieden und Solidarität” als Regionalsieger in der Sparte “Behinderung – kein Hindernis” ausgezeichnet worden. Eine kleine Delegation der Band war bereits mit Walli Blum und Schulleiter Bernd Schleberger am 27. Juni 2003 nach Berlin aufgebrochen. Im Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, wurden alle Projekte vorgestellt und in den verschiedenen Sparten die Bundessieger ermittelt. Neben vielen prominenten Gästen besuchten auch Initiator Florian Langenscheidt und das Bundespräsidentenpaar den Stand der Rurtal-Schule.

Nach der Präsentation kam dann der Moment Preisverleihung. “Superstar” Juliette hatte als Patin und Laudatorin die ehrenvolle Aufgabe, “Rur-Rock – Wir zusammen” auszuzeichnen.